Landrat Roger Lewandowski zu Besuch in Schönwalde-Glien: Auch in Pausin wird unser Trinkwasser gefördert! - Unser Havelland (Falkensee aktuell) (2025)

Die OWA ist als “Osthavelländische Trinkwasserversorgung und Abwas­serbehandlung GmbH” dafür verantwortlich, dass jedes Mal sauberes Trinkwasser aus der Leitung kommt, sobald ein Wasserhahn vor allem im östlichen Havelland aufgedreht wird. Sechs Wasserwerke gibt es, die das kostbare Nass aus dem Boden holen. Die größten stehen in Staaken und in Hennigsdorf.

Die OWA ist als “Osthavelländische Trinkwasserversorgung und Abwas­serbehandlung GmbH” dafür verantwortlich, dass jedes Mal sauberes Trinkwasser aus der Leitung kommt, sobald ein Wasserhahn vor allem im östlichen Havelland aufgedreht wird. Sechs Wasserwerke gibt es, die das kostbare Nass aus dem Boden holen. Die größten stehen in Staaken und in Hennigsdorf. Eher ein ganz kleines Wasserwerk ist in Pausin zu finden! Und das schaute sich Landrat Roger Lewandowski am 8. Oktober bei einem Besuch an.

Wer kümmert sich eigentlich darum, dass die meisten Ost-Havelländer sauberes Trinkwasser genießen können? Und dass die Abwässer der Haushalte sicher zu den Klärwerken geleitet werden?

Das ist die Aufgabe der OWA (www.owa-falkensee.de), die in Falkensee ihren Sitz hat. Die OWA wurde vor genau zehn Jahren gegründet, damals waren Falkensee, Hennigsdorf und Velten die ersten Mitglieder, später kamen auch noch Schönwalde-Glien mit dem dort bereits vorhandenen Trink- und Abwasserzweckverband Glien und Dallgow-Döberitz hinzu. Heute ist die OWA auch für Germendorf, Leegebruch, den Oberkrämer und Teile von Kremmen verantwortlich.

Insgesamt versorgt die OWA 145.000 Einwohner mit Trinkwasser, der Anschlussgrad liegt bei 99,46 Prozent. 1.366 Kilometer Rohre liegen in der Erde.

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Sechs Wasserwerke pumpen das Wasser aus dem Boden. Das Hauptwasserwerk in Staaken und das zweitgrößte Wasserwerk in Hennigsdorf sind vielen Bürgern bekannt. Die übrigen vier Wasserwerke sind aber deutlich kleiner. Und ihren Standort kennt kaum jemand. So weiß eigentlich niemand, dass es auch ein kleines Wasserwerk in Pausin gibt. Es liegt mitten im Wald.

Landrat Roger Lewandowski nutzte am 8. Oktober einen Besuch der Gemeinde Schönwalde-Glien, um sich dieses kleine Wasserwerk anzuschauen. Es liegt ein paar hundert Meter abseits von den letzten bewohnten Grundstücken mitten im Wald, was einen gewissen Vorteil mit sich bringt, wie OWA-Geschäftsführer Christian Becker weiß: “Wir können das geförderte Wasser hier absolut naturnah aufbereiten, wie das eigentlich in allen unseren Wasserwerken der Fall ist. Das bedeutet, dass wir keine Fällmittel benötigen, um etwa Phosphate aus dem Wasser zu entfernen. Es reicht aus, das Wasser durch einfache Luftzugabe und durch die Verwendung eines Kiesfilters zu reinigen. Schon haben wir Trinkwasserqualität.”

Die OWA hat eine Netzabgabe von etwa sieben Millionen Kubikmetern Wasser im Jahr. Im Wasserwerk Pausin nutzt die OWA Rechte in der Größenordnung von 750.000 bis 800.000 Kubikmetern Wasser im Jahr, die man entnehmen könnte und die auch gesichert vorhanden sind.

Christian Becker: “An unseren vorhandenen Wasserförderrechten hat Pausin also einen möglichen Anteil von zehn Prozent. Das würde ausreichen, um etwa 14 bis 15.000 Einwohner mit Wasser zu versorgen. Das könnte allein für Schönwalde-Glien bereits knapp werden, zumal wir hier im Gewerbegebiet auch noch einige der größeren Wasserverbraucher haben – wie etwa den Fleisch- und Wurstwarenbetrieb in Perwenitz. Zurzeit holen wir in Pausin aber im Jahr auch nur 450.000 Kubikmeter Wasser aus dem Boden. Wir haben also förderungstechnisch noch Reserven. Wollten wir die Förderung vor Ort aber langfristig auf 750.000 Kubikmeter Wasser erhöhen, müssen wir noch einmal ein paar Euro vor Ort investieren, um die Ausbaustufe von vier Kessel auf sechs zu erhöhen.”See AlsoRed Fort, Delhi, India - Map, Facts, Location, History, Timings, Images

Das große Problem, mit dem sich die OWA zurzeit beschäftigen muss und das die Wasserwerke in Berlin schon viel länger betrifft: Die behördliche Erlaubnis zur Wasserförderung muss eigentlich schon lange verlängert werden. Seit 2016 ist die OWA hier im Antragsverfahren. Aber noch wurde keine neue Genehmigung erteilt.

Christian Becker: “Das geht auch vielen anderen Versorgern in Berlin und dem Umland so. Damit wir gemeinsam neue Strategien entwickeln können, haben wir zusammen die Initiative Trinkwasserversorgung Metropolregion gegründet. Wie dringend nötig das war, zeigte etwa der Fall Tesla. Tesla kam aus heiterem Himmel mit einem gigantischen Wasserbedarf. So haben wir festgestellt, dass der Wasserverbrauch in Teilbereichen der Hauptstadtregion, den wir dort erst für das Jahr 2050 angenommen hatten, auch schon einmal ganz kurzfristig eintreten kann. Der Mehrbedarf für 2050 der gesamten Hauptstadtregion wird übrigens in der etwa 30-fachen Größenordnung von Tesla prognostiziert.”

Tesla hat sich damals eine gewisse Wasserversorgung auf zwanzig Jahre vertraglich zusichern lassen, die Rede ist von zwei Millionen Kubikmetern Wasser.

Christian Becker: “Wir haben bei uns im Gebiet der OWA noch etwa eine Million Kubikmeter Wasser in der Reserve, die wir noch zusätzlich fördern könnten, wenn es denn nötig wird. Sollte jetzt ein großer Konzern in unserem Gebiet eine Fabrik oder ein Werk bauen wollen, dann kann er gern kommen. Wir schließen ihn an und versorgen ihn mit Wasser. Es wird aber keinen Exklusivvertrag geben und keine Liefergarantie in einer wie auch immer gewünschten Höhe.”

Die wässrige Reserve von einer Million Kubikmeter Wasser im Jahr könnte in Zukunft auch nach und nach beansprucht werden, weil immer mehr Menschen ins östliche Havelland drängen. Überall wird gebaut. Allein im neuen Wohngebiet Erlenbruch in Schönwalde-Glien könnten über 3.500 neue Bewohner eine Heimat finden. Die dann auch Wasser brauchen.

Wo kommt das Wasser eigentlich her, das die OWA fördert? Christian Becker: “Wir liegen hier am Rand vom Warschau-Berliner Urstromtal. Das fließt von Warschau aus durch Berlin hindurch. In Berlin liegt quasi an der Spitze des Urstromtals die Spree. Die Spree folgt fast dem Verlauf des Urstromtals. Das sieht man dann wassermäßig erst einmal nicht mehr an der Oberfläche, wenn es durch Dallgow-Döberitz und den Raum Falkensee bis nach Pausin führt. Das Urstromtal endet an der Havel. Es sorgt auf jeden Fall dafür, dass wir hier in 40 bis 100 Metern Tiefe zum Teil sehr ergiebige Wasserquellen vorfinden, die nach wie vor vorhanden sind.”

Was passiert eigentlich bei einem Blackout, wenn im ganzen Bundesland der Strom ausfällt? Christian Becker: “Wir sind Trinkwasserversorger. In unseren Trinkwasserpreis können wir nur die Aufgabe Trinkwasserversorgung einpreisen. Eine Notwasserversorgung ist uns nicht als Aufgabe übertragen, das kann ich nicht auf unseren Trinkwasserpreis umlegen. Die Aufgabe der Notwasserversorgung obliegt dem Landkreis. Wir könnten theoretisch alle unsere Wasserwerke mit Notstrom ansprechen. Mit dem Wasserwerk Staaken könnten wir nahezu den gesamten Versorgungsbereich notversorgen, aber wir besitzen momentan überhaupt gar kein Notstromaggregat in der benötigten Größenordnung. Und natürlich müsste bei einer entsprechenden Notlage auch genügend Diesel vorhanden sein.”

Im Zeitalter der Nachhaltigkeit: Merkt man eigentlich, dass der Wasserverbrauch pro Kopf sinkt? Christian Becker: “2010 haben wir in unserem Gebiet gemessen, dass jeder Einwohner am Tag im Schnitt etwa 115 Liter Wasser verbraucht. Hierbei sind die Verbräuche von Gartenwasser und Industrie mit eingerechnet. Seitdem gibt es wieder einen Anstieg. Auch wenn es 2022 eine kurze Delle, hervorgerufen durch den Ukraine-Krieg und die gestiegenen Energiepreise gab, sind wir zurzeit bei 128 bis 130 Litern am Tag, die von den Einwohnern verbraucht werden. Sollte jeder Haushalt am Tag nur zehn Liter sparen und wir haben 145.000 Einwohner im Gebiet, dann macht sich das schon deutlich bemerkbar.” (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 224 (11/2024).

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